Inmiddels verblijft de wolf al langer dan 15 jaar in Duitsland. De eerste jongen werden in 2000 geboren. In de meeste deelstaten komt de wolf nu als roedel voor, dus met jongen. In Niedersachsen groeide de populatie sinds 2012 uit naar 9 roedels en werden er in 2016 meer dan 40 jonge wolven geboren. De NABU bundelt kennis en ervaringen op een goede manier en geeft regelmatig brochures oid uit. Zo ook bijgaande info.
15 Jahre Wölfe in Deutschland.
Situation in Deutschland In Deutschland gibt es seit 1998 wieder dauerhafte Vorkommen von freilebenden Wölfen. Seit dem Jahr 2000 werden jährlich Wolfswelpen in unserer Kulturlandschaft geboren. In Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt haben sich bisher insgesamt 40 Wolfspaare, teilweise mit Nachwuchs (Wolfsrudel) etabliert (vgl. Abb. 2; Stand April 2016). Eine Wolfsfamilie nutzt hier, wie im europäischen Durchschnitt, ein Territorium von etwa 300 km². Es gibt Nachweise von Wanderwölfen und vereinzelten, territorialen Wölfen in fast allen Bundesländern (Stand August 2016). Dies zeigt, dass der Bestand das Potential besitzt, sich weiter auszubreiten und sich dauerhaft in ganz Deutschland zu etablieren. Wölfe sind ausgeprägte Langstreckenläufer. Vor allem Jungwölfe können auf der Suche nach einem eigenen Territorium nachweislich mehr als 1.500 km zurücklegen. Berücksichtigt man die bereits etablierten Wolfsrudel in Deutschland, so ist theoretisch jeder Punkt in Deutschland von einem wandernden Wolf innerhalb weniger Wochen erreichbar. Einige Gebiete in Deutschland werden jedoch aufgrund der hohen Straßen- und Verkehrsdichte voraussichtlich nicht dauerhaft von Wölfen besiedelt werden können. Ob sich ein Wolf in einer Region dauerhaft niederlässt, hängt zudem von der Eignung des Lebensraumes ab
Klar ist: Wölfe sind weder Kuscheltiere noch gnadenlose Räuber. Sie sind auch keine übernatürlichen Kraftwesen mit magischen Fähigkeiten. Wenn wir ihnen zwischen der Ostsee und den Alpen eine dauerhafte Überlebenschance geben wollen, dann müssen wir uns um die Menschen mit ihren Vorurteilen, Sorgen und Ängsten kümmern. Das ist das Ziel der NABU-Kampagne „Willkommen Wolf!“
2. Jungwölfe
Jungwölfe verlassen ihr Rudel in der Regel mit dem Erreichen der Geschlechtsreife im zweiten Lebensjahr. Dann gehen diese „Wanderwölfe“ auf die Suche nach einem eigenen Territorium. Solche Wanderungen können zum Teil sehr weit sein: Der mit einem Sender versehene Jungwolf Alan beispielsweise verließ sein elterliches Rudel in der Lausitz im Jahr 2009 und lief in weniger als sechs Monaten 1.500 Kilometer, ehe sich seine Spur in Weißrussland verlor. Aufgrund dieses Wander-Verhaltens haben die Nachkommen der ersten Wolfsrudel der Lausitz und weitere Einwanderer aus Polen nach und nach das Norddeutsche Tiefland besiedelt. Das westlichste territoriale Wolfspaar wurde 2015 bei Cuxhaven nachgewiesen
3. Wolf und Mensch
Auch heute noch hält sich in den Köpfen vieler Menschen das Bild vom „bösen“ Wolf. Am bekanntesten ist sicher das Märchen vom Rotkäppchen. Fakt ist: Men- HINTERGRUND | WÖLFE IN DEUTSCHLAND 4 schen gehören nicht in das Beuteschema von Wölfen – ihnen gegenüber ist der Wolf eher skeptisch. Aus Vorsicht versucht er eher, uns Menschen aus dem Weg zu gehen und sich zu entfernen. Dennoch kommt es zu Begegnungen, da Mensch und Wolf gemeinsam in der Kulturlandschaft leben. In der Regel sind diese Begegnungen ungefährlich.
4. Wolf und Nutztiere
Leider kommt es immer wieder vor, dass Schafe oder andere Nutztiere von Wölfen gerissen werden. Wildtiere wie der Wolf müssen Energie sparen. Daher bevorzugen sie stets Nahrung, die für sie am leichtesten zu erreichen ist. Treffen sie zum Beispiel auf ungeschützte Schafe, die leichter zu erbeuten sind als Hirsche, nutzen sie gern diese Gelegenheit. Und genau hier setzen sogenannte Herdenschutzmaßnahmen an: Mit wolfssicheren Zäunen oder Herdenschutzhunden wird es für Wölfe sehr schwer und unattraktiv, Schafe und andere Nutztiere zu erbeuten.
5. Tote Wölfe HINTERGRUND | WÖLFE IN DEUTSCHLAND 5
Wölfe haben eine hohe Sterblichkeitsrate. Im ersten Lebensjahr stirbt etwa die Hälfte der Welpen eines Wurfes. Darüber hinaus kommen Wölfe durch den Menschen zu Tode. Auch wenn Wölfe die Fähigkeit haben, sich mit den Aktivitäten des Menschen zu arrangieren: Gegen Autos und Züge haben sie keine Chance. Mit 58 Opfern seit dem Jahr 2000 ist der Verkehrstod die häufigste nichtnatürliche Todesursache bei Wölfen in Deutschland.
6. Wolfstourismus
Wolfstourismus, also die aktive Nutzung von Wolfsvorkommen für Naturerlebnisangebote, kann die Akzeptanz von Wölfen fördern, da den Menschen ein direkter Bezug zum Wolf und seinem Lebensraum gegeben wird und zugleich regionalwirtschaftlich positive Effekte erzielt werden können. Beispiele aus anderen Staaten zeigen die Praktikabilität eines solchen Ansatzes. Auch in der Lausitz hat sich ein Wolfstourismus etabliert, der aufgrund von Besucherlenkung und enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und Wissenschaftlern zu keiner Gefährdung der Wölfe oder anderer Naturgüter führt. Einzelne Kommunen haben den Mehrwert der Landschaft durch den Wolf erkannt und in ihre touristischen Konzepte integriert.
7. Ausblick: Wölfe im Jahr 2030
Der NABU geht davon aus, dass der Wolf selbstständig eine überlebensfähige Population in Mitteleuropa entwickeln wird. Damit dieses Szenario Wirklichkeit wird, müssen die für den Naturschutz zuständigen Bundesländer der guten fachlichen Praxis im Wolfsmanagement dem Beispiel des Vorreiters Sachsen folgen: Monitoring des Wolfsbestandes, Schutz von betroffenen Nutztieren und Information der Bevölkerung über die Lebensweise des Wolfes sind die Hauptsäulen für eine erfolgreiche Nachbarschaft von Mensch und Wolf. Hinsichtlich der geringen Aufklärungsquote bei illegalen Tötungen von Wölfen sollte in jedem Bundesland nach dem Vorbild Sachsens und Brandenburgs eine Stabsstelle für Artenschutzkriminalität in den Landeskriminalämtern existieren